Foodprint – ein digitaler Prototyp

Unsere Ernährung hat einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt, da rund ein Drittel der menschengemachten CO2-Emissionen auf die Lebensmittelproduktion und -wahl zurückzuführen ist. Die App „Foodprint“ zielt darauf ab, Konsumenten über den CO2-Fußabdruck ihrer Einkäufe zu informieren und ihnen dabei zu helfen, bewusster und nachhaltiger zu konsumieren. Mit Funktionen wie einem CO2-Scanner, einem Saisonkalender und interaktiven Herausforderungen unterstützt die App Nutzer dabei, ihre Lebensmittelauswahl klimafreundlicher zu gestalten.

Die Arbeit wurde mit einem Preis von Roche Diagnostics ausgezeichnet.

Weitere Informationen

Problemstellung
Mangel an Informationen
  • Konsumenten fehlt es oft an verlässlichen Daten über den CO2-Fußabdruck einzelner Lebensmittel.

Fehlende Transparenz
  • Es ist unklar, ob regionale oder saisonale Produkte tatsächlich klimafreundlicher sind.

Eingeschränkte Entscheidungsgrundlage
  • Viele Konsumenten wissen nicht, wie sie ihre Ernährung nachhaltiger gestalten können.

Komplexität des Themas
  • Der Zusammenhang zwischen Ernährung und Umwelt ist schwer greifbar, was es erschwert, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.

Verhaltensänderung
  • Ohne leicht zugängliche und motivierende Hilfsmittel fällt es vielen schwer, langfristig ihr Einkaufsverhalten umzustellen.

Konzept

Die Idee hinter „Foodprint“ war es, eine App zu schaffen, die auf einfache und intuitive Weise Informationen über den CO2-Ausstoß von Lebensmitteln vermittelt. Zu den Kernfunktionen gehören:


1. CO2-Scanner
  • Nutzer können den Barcode von Produkten scannen und die Klimabilanz verschiedener Artikel direkt vergleichen.

2. Saisonkalender
  • Ein interaktives Tool informiert über saisonales Obst und Gemüse, um nachhaltige Entscheidungen zu fördern.

3. Wochenchallenge
  • Spielerische Herausforderungen motivieren, den persönlichen CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

4. Tracking
  • Einkäufe und Fortschritte werden erfasst, um langfristige Verhaltensänderungen sichtbar zu machen.

Prozess‍‍

Die Entwicklung von „Foodprint“ basierte auf einem klar strukturierten Prozess, der sowohl theoretische als auch praktische Ansätze kombinierte:


Research
  • Durch Online-Umfragen und persönliche Interviews wurden die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Zielgruppe – junge Erwachsene zwischen 20 und 35 Jahren – analysiert.

Analyse
  • Eine Konkurrenzanalyse half, bestehende Lösungen im Markt zu bewerten und zu verstehen, welche Funktionen entscheidend sind.
  • Zwei User Journeys wurden definiert, die sich auf die Nutzung während des Einkaufs und die Planung zu Hause konzentrierten.
  • Das Transtheoretische Modell (TTM nach Prochaska) wurde angewandt, um Verhaltensänderungen gezielt zu unterstützen.

Umsetzung

Iteratives Design
  • Der Designprozess begann mit Paper-Prototypes, um die Kernideen und Funktionen der App zu testen.
  • Im nächsten Schritt wurden drei klickbare Prototypen entwickelt, die von Low-Fidelity zu High-Fidelity verfeinert wurden.

1. Account erstellen und loslegen.

Um die App vollumfänglich verwenden zu können, erstelle einen Account. Du kannst die App aber auch ohne Login verwenden.

2. Momentanes Konsumverhalten definieren.

Um dir ein wöchentliches Ziel zu setzen, wieviel kg CO2 du in der nächsten Woche einsparen möchtest, musst du erst dein aktuelles Konsumverhalten einschätzen. Beantworte drei Fragen.

3. Nach Produkten suchen und vergleichen.

Suche nach verwandte Produkte und vergleiche deren CO2 Ausstoss. Wenn du die Produkte direkt im Laden vergleichen möchtest, scanne einfach den Strichcode auf der Rückseite ein.

4. Warenkorb checken und Einkauf abschliessen.

Im Warenkorb hast du deine CO2 Bilanz deines Einkaufs immer im Überblick. Wenn du an der Kasse stehst, schliesst du deinen Einkauf auch auf Foodprint ab, und deine Bilanz der Wochenchallenge wird aktualisiert.

Behalte deine Ziele stets im Überblick.

Auf dem Homescreen hast du deine wöchentliche CO2 Bilanz immer griffbereit. Neben der Wochenchallenge findest du auch einen Saisonkalender, der dich über die Saisonalität von Früchten und Gemüse und deren CO2 Bilanz aufklärt.


User Testing
  • Insgesamt wurden 21 Testläufe mit der definierten Zielgruppe durchgeführt, verteilt auf vier Iterationsrunden. Das Feedback führte zu zahlreichen Optimierungen und Anpassungen des Prototyps.


Screencast

Schaue dir die User Journey der Foodprint App an!

Leistungen
  • Literraturrecherche
  • Konkurrenzanalyse
  • User Research & Journey
  • Zielgruppendefinition
  • Personas
  • Corporate Identity
  • Designsystem / Styleguide
  • Low-Fidelity zu High-Fidelity
  • User Testing